Ehrenmal: Was lange währt, wird endlich gut

Ehrenmal am alten Eckenheimer Friedhof in der Georg-Esser-Anlage

Historie

Über 150 Eckenheimer hatten im 1. Weltkrieg (1914 – 1918) ihr Leben verloren. Nach Kriegsende breitete sich Armut in Eckenheim aus. Trotzdem war den Witwen und Angehörigen der Gefallenen und den Eckenheimer Bürgern ein würdiges Gedenken an die Opfer des Weltkrieges sehr wichtig. Der „Krieger- und Militärverein Eckenheim“ leitete unter dem Vorsitz von Herrn Wilhelm Wörn die notwendigen Schritte für ein Ehrenmal ein. Ein Ehrenmal-Ausschuss wurde gegründet, die Planung durchgeführt und eine Geldsammlung gestartet – eine echte Eckenheimer Bürgerinitiative. Mit dem 1880 aufgelassenen alten Eckenheimer Friedhof wurde ein geeigneter Platz gefunden. Tatkräftige Bürger wie Herr Lehrer Sommer von der Münzenberger Schule, Herr Klörs senior und Herr Wilhelm Huhn unterstützten und förderten dieses Gemeinschaftswerk in vorbildlicher Weise. So konnte der Baufirma H. & W. Porth, Engelthaler Straße, in Zusammenarbeit mit der Steinmetzfirma Ludwig Stang, Barchfeldstraße, der Bauauftrag erteilt werden. Das Ehrenmal wurde, den Verhältnissen entsprechend, schlicht ausgeführt. An einem aus Eisenbeton gegossenen Kern wurden Muschelkalkplatten mit den Namen der Gefallenen und Vermissten angebracht. 1922 wurde das Ehrenmal hier auf dem alten Eckenheimer Friedhof feierlich eingeweiht.

Erinnerungen

Wir müssen heute ehrlich feststellen, dass die Erstellung dieser Gedenkstätte eine großartige Leistung des damals noch kleinen Stadtteiles Eckenheim darstellt. Die Einweihung des Werkes wurde dann auch zu einem großen Tag für ganz Eckenheim und mit Recht konnten die Eckenheimer stolz darauf sein.

Nach dem 2. Weltkrieg hat die Ortsgruppe Eckenheim des Verbandes der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands (VdK) mit ihrem Vorsitzenden Johannes Kohrs sich des Ehrenmals angenommen. Das Eckenheimer Ehrenmal war bis jetzt allein den Opfern des Ersten Weltkrieges gewidmet. Es sollte deshalb mit einem aufgesetzten Teil mit der Inschrift „1939 DEN“ OPFERN 1945″ und mit einem Kreuz versehen werden. Im Oktober 1963 hatten 16 VdK- Mitglieder, vornehmlich Kriegerwitwen, bei Eckenheimer Familien Geldspenden gesammelt. Dabei sind ca. 1.600 Mark zusammengekommen. Den fehlenden Betrag von ca. 1.300 Mark für die Umgestaltung des Ehrenmals hat dann das Städtische Amt für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung übernommen. Für die gewünschte Renovierung des alten Denkmals war kein Geld vorhanden. Am 15. November 1964 – dem Volkstrauertag – fand die erste Kranzniederlegung statt, bei der nun auch die Toten des Zweiten Weltkriegs in das Gedenken mit einbezogen waren. Die Eckenheimer Gesangvereine stellten dazu einen gemeinsamen Chor.

Unser Beitrag

hve-und-ehrenmalSeit 1995 machte der Heimatverein Eckenheim auf den Verfall des historischen Ehrenmals aufmerksam. Vor der Feier des 100. Jahrestages der Eingemeindung Eckenheims wurden 480 Unterschriften Eckenheimer Bürger für die Sanierung des Ehrenmals in der heutigen Georg-Esser-Anlage gesammelt. Im Mai 2014 wurde an einem „runden Tisch“ mit der Stadt ein Maßnahmenkatalog zur Sanierung des Ehrenmals verabschiedet. Ende 2015 wurden die Sanierungsarbeiten am Bauwerk fertiggestellt.

Die wegen Verwitterung, Beschädigung und teilweiser Zerstörung der Muschelkalkplatten vielfach unleserlichen Namen konnten dank der Zusammenarbeit des Heimatvereins und engagierter Bürger nahezu vollständig ermittelt werden. Sie sind nun auf einer Tafel angeordnet, die am 21. September 2016 an der Mauer neben dem Ehrenmal angebracht wurde.

gedenktafelehrenmal

153 Namen sind wieder bekannt

Jeder Name eines Kriegstoten steht für ein konkretes Schicksal.

Mögen sie uns und künftigen Eckenheimern an diesem Ort der Erinnerung ins Bewusstsein rufen, dass ein Krieg nichts Abstraktes ist, sondern sehr reale Wunden in Familien und Ortschaften hinterlässt. Das schlichte Ehrenmal, das die Bürger des Stadtteils 1922 zum Andenken an die im Ersten Weltkrieg als Soldaten gestorbenen Söhne Eckenheims errichten ließen, soll auch künftige Generationen daran erinnern.


Wie es einmal aussah:

 

Vorderseite am Eckenheimer Firedhof

Vorderseite am Eckenheimer Firedhof

Rückseite in der Niederbornstraße

Rückseite in der Niederbornstraße

Namen auf der rechten Seite

Namen auf der rechten Seite

Rückblick zu „Bürger fragen, Politiker antworten“

Am 24. April 2015 hat der Heimatverein zu einer Podiumsdiskussion zu dem Thema „Bürger fragen Politiker antworten in das Haus Ronneburg eingeladen. Die Kommunalpolitiker der CDU – Gero Gabriel, SPD – Kurt Schomburg, FDP – Dr. Julian Langner und Die Linke – Lothar Kramer. Bedauerlicherweise konnte kein Vertreter von „Bündnis ’90/ Die Grünen“ teilnehmen.

Nach dem sich die Politiker vorgestellt hatten, fand eine rege Diskussion unter der Leitung unseres Ehrenvorsitzenden Oskar Pfreundschuh statt. Es wurde sehr viel über die Georg-Esser-Anlage (besser bekannt unter der Bezeichnung „Ehrenmal“) und der Martin Zahn Straße diskutiert, sodass das eigentliche Thema „Bürger fragen“ etwas in den Hintergrund rutschte und die Fragen der anwesenden Bürger leider nur kurz aber direkt beantwortet wurden.

Zum Ende der Veranstaltung bedankte sich der 1. Vorsitzende des Heimatvereins für die engagierte Teilnahme und die Mithilfe der einzelnen Mitglieder an der Veranstaltung.

Verschaffen Sie sich einen Eindruck, wie die Veranstaltung aussah:

Bürger fragen, Politiker antworten

Plakat BfPa

Zur Veranstaltung „Bürger Fragen, Politiker antworten“, initiiert durch den Heimatverein Eckenheim e.V., sind Sie recht herzlich eingeladen.

Stattfinden wird diese offene Gesprächsrunde am 24. April 2015 um 19:00 Uhr im

Bürgerhaus SAALBAU Ronneburg
Gelnhäuser Straße 2
60435 Frankfurt am Main

Informationen zum Bürgerhaus SAALBAU Ronneburg finden Sie auf den Seiten der Saalbau GmbH hier.

Informationsveranstaltung

Rückblick. Am 23. Mai 2014 fand im Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main auf Einladung von Frau Dr. Beebone ein Runder Tisch zum Erhalt des Ehrenmals und der Georg-Esser-Anlage statt, indem der Sanierungsablauf des Ehrenmals besprochen und festgehalten wurde.

Mit dem Abschluss des Gespräches entstand ein Maßnahmenkatalog, welcher alle Vorhaben beinhaltete, die noch im laufenden Jahr abgearbeitet werden sollen, sodass bis Ende November 2014 das Ehrenmal und der Park in einer offiziellen Feierstunde übergeben werden können.

Planung. Zur ordentlichen Wiederherstellung des Ehrenmals und der Georg-Esser-Anlage sagte die Stadt Frankfurt am Main eine Machbarkeitsprüfung über einen Betrag von 10.000,00€ zu. Auf die Frage hin, ob der Ortsbeirat auch bereit wäre einen Zuschuss zu leisten, antworteten sowohl Herr Gabriel, als auch Frau Emmerich, dass zunächst ein Gutachten über die zu erwartenden Sanierungskosten vorliegen müssten, bevor mit dem Ortsbeirat über einen entsprechenden finanziellen Betrag zur Unterstützung gesprochen werden könne.

Aussehen. Ein reger Austausch durchfuhr den Saal, als ein scharfer Blick auf die Gestaltung des Ehrenmals schwenkte. Frau Schmitt-Schratz, als Vertreterin der in Eckenheim ansässigen Münzenbergschule schlug vor, dass die jugendlichen Schülerinnen und Schüler auch einen Beitrag zum Erhalt leisten könnten. Vorgeschlagen wurde hier, dass die Sauberkeit des kleinen Parks übernommen werden könnte.
Nach Möglichkeit sollte der Park aber auch so gestaltet werden, dass er für Veranstaltungen nutzbar würde und sich so ein neuer Mittelpunkt für den Stadtteil schaffen ließe.
Weiter wurde vorgeschlagen, die auf dem Ehrenmal eingravierten Namen wiederherstellen zu lassen. Hierzu muss festgehalten werden, dass wenn es nicht möglich sein sollte, wirklich alle Namen auch wieder fehlerfrei zu reproduzieren, die Idee der Stadt Bad Vilbel mit Informationstafeln zu arbeiten aufgegriffen werden und so die Besucher informiert werden könnten.

Zusammenarbeit. Der Vorsitzende des Heimatverein, Herr Werer Pfeiffer, stellte den 1. Vorsitzenden der Reservistenkameradschaft Kurmainz vor, Herr Daniel Florian Dahmen, welcher dem Heimatverein und den Stadtteilangehörigen Hilfe und Unterstützung zusagte und einige Vorschläge einbrachte.
Wäre es möglich sowohl die Jugendlichen des Stadtteils, aber auch der Schulen mit einzubeziehen? Hierzu ein klares „ja“ von Herrn Dahmen: Ein Lied zum Volkstrauertag, gesungen durch einen Schulchor oder aber auch die Einführung eines „Dreck-weg-Tages“, bei dem sowohl die Reinigung des Parks, aber auch die Einführung in die Hintergründe des Ehrenmals, geleitet und moderiert durch die Lehrer, durchgeführt und verdeutlicht würden.
Die Reservistenkameradschaft Kurmainz würde bei handwerklichen Tätigkeiten mit fleißigen Helfern, Abordnungen zur Ehrung der Gefallenen am Volkstrauertag und Verwaltungsarbeiten zur Herstellung von Kontakten zur Seite stehen.

Entscheidung. Zum Schluss der Veranstaltung bat Herr Rudolph noch darum, eine klare Entscheidung festzuhalten mit der der Heimatverein Eckenheim e.V. in der Gänze die Restaurierung vertreten würde: „Der Heimatverein Eckenheim e.V. wünscht das Ehrenmal in der Georg-Esser-Anlage mit allen darauf befindlichen Namen wiederhergestellt zu sehen.“

Eindrücke.

Teilnehmer. Werner Pfeiffer, Sylvia Pfeiffer, Jonathan Fisher, Friedel Emmerich, Irmgard Rudolph, Wolfgang Heinrich, Oskar Pfreundschuh, Arthur Rudolph, Hildegard Esser (Heimatverein Eckenheim e.V.), Gero Gabriel und Christine Emmerich (CDU), Stadtrat Roland Beck (Freie Wähler), Ursula Plahusch (Vereinsring Eckenheim/Preungesheim), Brigitte Schmitt-Schratz (Münzenbergschule), Daniel Dahmen, Kai Blüthgen, Ingo Gabriel, Elli Baumann